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18. März 2019, Flughafen, Terminal 1
Zweihundertachtundsiebzigste
Montagsdemonstration
Kritisches Poem
Christian Rau
»Erst habe ich gemerkt, wie es ist.
Und dann habe ich verstanden, warum es so ist.
Und dann habe ich begriffen, warum es nicht anders sein kann.
Und doch möchte ich, daß es anders wird.«
— Kurt Tucholsky (1890–1935)
Mein Planfeststellungsbeschluss
Der Luftverkehr, der fliegt verkehrt,
ich bleibe nicht körperlich unversehrt,
Dr. Schulte, Herr Spohr, und mancher Kumpane,
attackier'n Lunge und Ohr, und and're Organe.
Sie frühstücken ruhig in ihrem Idyll,
für dich und mich wird's jedoch nimmermehr still.
Und wenn auch die Flieger zehntausendfach brausen,
mein' Hoffnung lass' ich aber doch niemals sausen:
Ei, Ei, Ei, Fraporten, ihr gehört verborten!
Fraporten heisst auch Advocaat [lies: Adfogat],
sprich: Anwalt. Der viel-e! in der Tasche hat.
In Menschenform gerade wie Werbung hier: Posh!
Alles prallt daran ab so wie Bälle im Squash.
Vom Treburer Oberwald fehlt jede Spur,
weil Spohr rief nach Ausbau der Infrastruktur.
Ach! Tät' doch Canossa nur günstiger liegen,
Kaiser Heinrich hätt' können gar Premium fliegen.
Ei, Ei, Ei, Fraporten, ihr gehört verborten!
Auf Peter Kraus' Zunge ist Fraporten Musik.
Dazu mach' ich hier meine Ansicht publik:
Krauser Tausch von zwei der fünf Sinnen!
Er hatte wohl Fluglärm hier drinnen. (zeigt auf eigenen Hinterkopf)
Ich halte es daher für angebracht,
die uns einbrockten diese Fünfstundennacht,
soll'n ergänzend zu ihren tagtäglichen Themen,
die Rollen von Pudding und Eis übernehmen.
Ei, Ei, Ei, Fraporten, ihr gehört verborten!
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